Digitaltag an der Mittelschule Ergolding
98% Prozent der Jugendlichen besitzen ein Smartphone und verbringen täglich im Schnitt sechs Stunden davor. Alarmierend, denn das sind mehr Stunden als ein durchschnittlicher Schulvormittag dauert. Diese Entwicklung hat die Kommunale Jugendarbeit des Landkreises Landshut dazu veranlasst, die Digitale Woche für Institutionen im Landkreis ins Leben zu rufen, um Schülern, Lehrkräften und auch Eltern mit Informationen zu einem vernünftigen Mediengebrauch zur Seite zu stehen. Die Grund- und Mittelschule Ergolding nahm am Montag von diesem Angebot Gebrauch.
Der sachverständige Digitaltrainer und Medienpädagoge Daniel Wolff hat zum Thema Medienkompetenz ein breites Angebot parat. Er hielt am Vormittag für die Klassen 5 - 10 insgesamt drei unterhaltsame Workshops zu Chancen und Gefahren der Smartphone-Nutzung.
Die Schüler der 5. und 6. Klassen erfuhren wie man mit den vielen Möglichkeiten des Internets souveräner, verantwortungsvoller und sicherheitsbewusster umgehen kann. Die Siebt- und Achtklässler bekamen ein Digitaltraining, das ihnen zeigte, wie sie das Smartphone für sich positiv nutzen können. Der Vortrag für die Schüler der 9. und 10. Klassen hatte Fake News und Hate Speech zum Thema. Die Schüler erfuhren, wie sie Fake News als solche erkennen und welche Gefahren Fake News für die Gesellschaft bergen. Wolff machte den Schülern klar, dass es für Beleidigungen im Netz massive Strafen gibt, sprach durch verschiedene Beispiele aber auch das Mitgefühl bei den Schülern an. Er gab den Schülern mit auf den Weg: „Wir müssen lernen, dass Respekt auch im Internet gilt, weil es wichtig ist.“
Am Nachmittag erfuhr das Kollegium der Grund- und Mittelschule in einem „Social Media Update“ Wissenswertes über aktuelle Trends im Netz und den richtigen Umgang damit. An oberster Stelle stehe es, die Kinder wohlwollend zu begleiten. Das Problem ist, dass im Internet kein funktionierender Jugendschutz greift.
Mit einer Abendveranstaltung endete der Digitaltag an der Grund- und Mittelschule Ergolding. Hier gab Wolff den Eltern in einem spannenden und praxisorientierten Vortrag elementare Smartphone-Überlebenstipps mit auf den Weg. Wesentlich sei es, mit den Kindern Regeln zur Nutzung aufzustellen, Wolff empfahl sehr eindringlich, alle Smartphones der Familie über Nacht im Wohnzimmer oder Flur aufzuladen – natürlich müssen das dann auch die Eltern tun! Ein Entzug des Smartphones sei die schlechteste Lösung. Am wichtigsten sei ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Eltern und Kindern.